Monday, September 24, 2007

Die erste Woche

Eine Woche bin ich (oder besser gesagt sind wir: Simon, Oli und Stevie) inzwischen schon in Edinburgh. Es ist ziemlich viel passiert, und zum Glück noch nix schlimmes :) Hier eine Zusammenfassung:

Am 17.09. haben wir den von Simons Eltern netterweise zur Verfügung gestellten Mondeo bis unters Dach vollgepackt und sind via Köln, Niederlande und Belgien nach Calais gefahren. Von der Überfahrt mit der Fähre hatten wir leider nicht viel, weil es mitten in der Nacht war :(. Oli hat das mit dem auf-der-falschen-Seite-Fahren zum Glück voll drauf, sodass die Umstellung kein Problem war. Nach 25 Stunden im Auto sind wir dann in Schottlands Hauptstadt angekommen. So far so boring, ist nix spannendes passiert.
Ab jetzt wurde es allerdings etwas abenteuerlicher. Nachdem wir uns von Deutschland aus um ungefähr nichts gekümmert hatten, war es nicht ganz einfach, eine Bleibe für die ersten Nächte zu finden. Nach gefühlten 100 Telefonaten, die immer folgendermaßen abliefen: "Are you fully booked tonight? - Yes, we are.", hatte ich dann aber doch ein B&B für uns klargemacht. A Drrraummm... Von da aus haben wir am nächsten Tag die Wohnungssuche gestartet. Um uns nicht gegenseitig Konkurrenz auf dem hart umkämpften Einzel- und WG-Zimmermarkt zu machen, und weil es einfach viel Spaß versprach, haben wir uns nach 4-Zimmer-Wohnungen umgeschaut. Nach eineinhalb Stunden Telefonieren hatten wir 11 Termine für Donnerstag und Freitag, und waren erstmal total happy. Wir haben uns dann vier mehr oder eher weniger tolle Wohnungen angeschaut, und bei der fünften konnten wir nicht anders, als möglichst schnell zuzuschlagen. Zum Glück legt die Letting Agency (hier geht im Prinzip nichts ohne Immobilienmakler) keinen gesteigerten Wert auf große Auswahlverfahren, somit hatten wir gleich die Zusage. Der Haken: wir können erst am Dienstag, also morgen, einziehen. Und jetzt wissen wir, wie es sich anfühlen muss, wenn man obdachlos ist ... Wir sind den ganzen Tag irgendwo unterwegs, schlagen die Zeit tot, fahren durch die Gegend und können nichts wirklich sinnvolles tun. Zum Glück gibt Flo (ein Kommilitone aus Weingarten), der sich nicht auf dieses Abenteuer einlassen wollte und sich ein Wohnheimzimmer genommen hat, unserem Gepäck und sogar uns eine Bleibe, wofür wir sehr dankbar sind! Ohne ihn würden wir glaube ich schon Bekanntschaft mit sämtlichen Brücken der Stadt gemacht haben.
Ja, und heute war dann der erste Tag an der Uni. Wenn man ein richtiger "Fresher" ist, mögen die Einschüchterungsversuche schon etwas Nährwert gehabt haben, aber für uns war das heute nichts neues. Erschreckend: ich schätze mal dass in diesem Laden ungefähr 20% Deutsche sind. Wirklich wichtig ist aber nur, dass wir morgen endlich unsere Schlüssel bekommen und seit einer Woche endlich mal wieder richtig und in eigenen Betten schlafen können! Vorher wirds noch eine Fahrt zu Ikea geben .... *g* und natürlich eine Immatrikulation.

Ach ja: das schottische Wetter ist bis jetzt nicht halb so mies wie es die Vorurteile vermuten lassen, die Schotten selbst sind sehr nette Kerle, und ihr Akzent ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber net komplett barbarisch. Whisky habe ich noch nicht getrunken, wird aber bestimmt noch probiert werden.
Das war es für's Erste, und ab jetzt werde ich hier öfter meine Erlebnisse der Welt mitteilen! Ich freu' mich natürlich über Post von euch :)

Viele Grüße aus Schottland, und bis bald wieder!