Hallo meine lieben Leser!
Es ist mal wieder höchste Zeit, dass ich ein Lebenszeichen von mir gebe; inzwischen haben sich wieder ein paar Kleinigkeiten angesammelt, die erzählenswert sind :).
Zu Beginn freue ich mich gleich mal, weil die Zahl derer, die sich meine Berichte hier anschauen, immer größer wird! Ich find’s toll dass ihr bei mir vorbeischaut und euch dafür interessiert, was in Schottland passiert. Vielen Dank!
Ein paar von euch machen sich mit mir Gedanken, was ich denn mit dem Handball anfangen soll …
So schaut’s im Moment aus: meine Entscheidung gegen Handball war eigentlich schon gefallen. In einer Mail habe ich den beiden Verantwortlichen auch ganz ehrlich gesagt, dass es mich zwar reizen würde, dem schottischen Handball in seinen Anfängen zuzuschauen. Aber ich habe ja früher schon die ein oder andere Erfahrung mit Handballmannschaften machen dürfen, die kadertechnisch eher dürftig ausgestattet waren. Die Erzählungen von Stefan (dem Flüchtling im THW Kiel-Trikot) und die sehr spärliche Trainingsbeteiligung ließen auf einen ähnlichen Saisonverlauf hier schließen, habe ich gemeint (natürlich konnte ich mich genauso gewählt auf Englisch ausdrücken; ist klar, ne? ;). Vorschläge könne ich keine machen, ob sie vielleicht einen hätten?
Klar hatten sie einen. Meinen Standpunkt verstehen sie voll und ganz, weil ich doch aus Deutschland anderes gewöhnt sei und dem Handball offensichtlich sehr zugetan bin. Aber ich soll mir doch überlegen, eine Hochschulhandballmannschaft zu gründen. Sie würden mich auch bei der Verwaltung unterstützen *g*, und wären sehr erfreut, wenn sie dann Leute ausleihen könnten. Kosten würde es mich ja dann auch nichts (außer einen ganzen Haufen Nerven und ganz viel Zeit, weil so etwas in Schottland deutlich komplizierter ist als daheim, Anm. d. Red.). Das will ich dann aus diversen Gründen auch nicht … Aber bevor ich eine Antwortmail schreiben konnte, kam am nächsten Tag gleich die nächste Mail: es seien 12 Leute im Training gewesen, 5 hätten gefehlt, das sei doch toll und das sind doch viele und falls ich es mir doch noch anders überlege bin ich jederzeit mehr als willkommen! Taktisch haben die Jungs es schon drauf, das muss ich zugeben.
Und jetzt bin ich wieder so weit wie am Anfang. So also der Stand der Dinge ;).
So, noch kurz: was ist seit dem letzten Mal passiert?
Am Samstag habe ich das erste Rugbyspiel meines Lebens angeschaut. Was in Deutschland wahrscheinlich kein Mensch weiß: im Moment ist Rugby World Cup (vergleichbar mit der Fußball-WM schätze ich …). Und da Rugby auf der Insel mindestens genauso populär ist wie Fußball, läuft hier in jedem Pub natürlich World Cup. Der Plan war an diesem Abend eigentlich, die Fußball-EM-Quali Deutschland-Irland anzuschauen, doch das haben wir bald gecancelt. Gleichzeitig ist nämlich unter freiem Himmel, umgeben von alten Gemäuern, in einem Pub das Rugbyspiel Frankreich-England gezeigt worden. Das Publikum sah ungefähr so aus: 10% englische Fans, 20% Schotten, die die Engländer nicht ausstehen können, und 70% Franzosen. Ich hab echt gedacht dass ich im falschen Land gelandet bin. Die Stimmung war prächtig (überall die Marseillaise und französische Schlachtrufe), und ein paar bekannte Franzosen waren auch da. Das Spiel selbst ist nicht sonderlich kompliziert, nach einer Hälfte hatten wir uns die Regeln halbwegs erschlossen (man darf den Ball nur nach hinten werfen, nach vorne treten und nur den sich im Ballbesitz befindenden Spieler vermöbeln). Die Franzosen haben ewig geführt und es kurz vor Ende noch vergeigt, was die Stimmung dann mit einem Mal leicht verändert hat. Die nehmen das ganz schön ernst mit dem Verlieren …
Sonntag war Klettern angesagt, und seitdem eigentlich nur Uni. Nebenbei habe ich den größten Teil der Projektdokumentation für die ZF geschrieben, damit das Ganze endlich mal abgeschlossen ist. Morgen starte ich mit der ersten Hausarbeit, damit sie fertig ist wenn ich nächste Woche meinen ersten Besuch in Edinburgh empfangen darf: Schwesterle fliegt ein :)! Irgendwie ist das komisch … Wir sind beide noch nie geflogen, ich bin in Schottland, und sie ist die erste, die ein Flugzeug von innen sieht. Tzis …:) Ich habe mir schon ein paar Sachen für sie überlegt und mich ein bisschen umgehört. Wird bestimmt nicht langweilig werden!
Schotten kenn’ ich übrigens immer noch nicht wirklich, aber ich weiß inzwischen, dass es allen anderen auch so geht: Schotten sind einfach sehr verschlossen. Das wäre ich an ihrer Stelle vielleicht auch, wenn MEINE Uni von einer riesigen Ausländerinvasion heimgesucht werden würde.
Mir ist es jetzt auch endlich gelungen, zwei Bilder aus der Wohnung hier reinzustellen ;) Mein Zimmer ist übrigens schon ein bisschen größer, als es auf dem Bild aussieht. Das andere ist unser Wohnzimmer mit Blick auf einen Garten, den wir leider nicht benutzen dürfen.
Soderle, das war’s für heute. Bei Interesse kann man sich nach dem Wochenende gern ausführlich mit mir über die Einführung einer Unternehmenspolitik zur Steigerung des Mitarbeiterengagements unterhalten.
Viele liebe Grüße aus dem saukalten, aber sonnigen Edinburgh (äääätsch, hier schneit es nicht in den nächsten Tagen! Jaja, der Kolja weiß alles …), bis hoffentlich bald wieder
Euer Kolja
Es ist mal wieder höchste Zeit, dass ich ein Lebenszeichen von mir gebe; inzwischen haben sich wieder ein paar Kleinigkeiten angesammelt, die erzählenswert sind :).
Zu Beginn freue ich mich gleich mal, weil die Zahl derer, die sich meine Berichte hier anschauen, immer größer wird! Ich find’s toll dass ihr bei mir vorbeischaut und euch dafür interessiert, was in Schottland passiert. Vielen Dank!
Ein paar von euch machen sich mit mir Gedanken, was ich denn mit dem Handball anfangen soll …
So schaut’s im Moment aus: meine Entscheidung gegen Handball war eigentlich schon gefallen. In einer Mail habe ich den beiden Verantwortlichen auch ganz ehrlich gesagt, dass es mich zwar reizen würde, dem schottischen Handball in seinen Anfängen zuzuschauen. Aber ich habe ja früher schon die ein oder andere Erfahrung mit Handballmannschaften machen dürfen, die kadertechnisch eher dürftig ausgestattet waren. Die Erzählungen von Stefan (dem Flüchtling im THW Kiel-Trikot) und die sehr spärliche Trainingsbeteiligung ließen auf einen ähnlichen Saisonverlauf hier schließen, habe ich gemeint (natürlich konnte ich mich genauso gewählt auf Englisch ausdrücken; ist klar, ne? ;). Vorschläge könne ich keine machen, ob sie vielleicht einen hätten?
Klar hatten sie einen. Meinen Standpunkt verstehen sie voll und ganz, weil ich doch aus Deutschland anderes gewöhnt sei und dem Handball offensichtlich sehr zugetan bin. Aber ich soll mir doch überlegen, eine Hochschulhandballmannschaft zu gründen. Sie würden mich auch bei der Verwaltung unterstützen *g*, und wären sehr erfreut, wenn sie dann Leute ausleihen könnten. Kosten würde es mich ja dann auch nichts (außer einen ganzen Haufen Nerven und ganz viel Zeit, weil so etwas in Schottland deutlich komplizierter ist als daheim, Anm. d. Red.). Das will ich dann aus diversen Gründen auch nicht … Aber bevor ich eine Antwortmail schreiben konnte, kam am nächsten Tag gleich die nächste Mail: es seien 12 Leute im Training gewesen, 5 hätten gefehlt, das sei doch toll und das sind doch viele und falls ich es mir doch noch anders überlege bin ich jederzeit mehr als willkommen! Taktisch haben die Jungs es schon drauf, das muss ich zugeben.
Und jetzt bin ich wieder so weit wie am Anfang. So also der Stand der Dinge ;).
So, noch kurz: was ist seit dem letzten Mal passiert?
Am Samstag habe ich das erste Rugbyspiel meines Lebens angeschaut. Was in Deutschland wahrscheinlich kein Mensch weiß: im Moment ist Rugby World Cup (vergleichbar mit der Fußball-WM schätze ich …). Und da Rugby auf der Insel mindestens genauso populär ist wie Fußball, läuft hier in jedem Pub natürlich World Cup. Der Plan war an diesem Abend eigentlich, die Fußball-EM-Quali Deutschland-Irland anzuschauen, doch das haben wir bald gecancelt. Gleichzeitig ist nämlich unter freiem Himmel, umgeben von alten Gemäuern, in einem Pub das Rugbyspiel Frankreich-England gezeigt worden. Das Publikum sah ungefähr so aus: 10% englische Fans, 20% Schotten, die die Engländer nicht ausstehen können, und 70% Franzosen. Ich hab echt gedacht dass ich im falschen Land gelandet bin. Die Stimmung war prächtig (überall die Marseillaise und französische Schlachtrufe), und ein paar bekannte Franzosen waren auch da. Das Spiel selbst ist nicht sonderlich kompliziert, nach einer Hälfte hatten wir uns die Regeln halbwegs erschlossen (man darf den Ball nur nach hinten werfen, nach vorne treten und nur den sich im Ballbesitz befindenden Spieler vermöbeln). Die Franzosen haben ewig geführt und es kurz vor Ende noch vergeigt, was die Stimmung dann mit einem Mal leicht verändert hat. Die nehmen das ganz schön ernst mit dem Verlieren …
Sonntag war Klettern angesagt, und seitdem eigentlich nur Uni. Nebenbei habe ich den größten Teil der Projektdokumentation für die ZF geschrieben, damit das Ganze endlich mal abgeschlossen ist. Morgen starte ich mit der ersten Hausarbeit, damit sie fertig ist wenn ich nächste Woche meinen ersten Besuch in Edinburgh empfangen darf: Schwesterle fliegt ein :)! Irgendwie ist das komisch … Wir sind beide noch nie geflogen, ich bin in Schottland, und sie ist die erste, die ein Flugzeug von innen sieht. Tzis …:) Ich habe mir schon ein paar Sachen für sie überlegt und mich ein bisschen umgehört. Wird bestimmt nicht langweilig werden!
Schotten kenn’ ich übrigens immer noch nicht wirklich, aber ich weiß inzwischen, dass es allen anderen auch so geht: Schotten sind einfach sehr verschlossen. Das wäre ich an ihrer Stelle vielleicht auch, wenn MEINE Uni von einer riesigen Ausländerinvasion heimgesucht werden würde.
Mir ist es jetzt auch endlich gelungen, zwei Bilder aus der Wohnung hier reinzustellen ;) Mein Zimmer ist übrigens schon ein bisschen größer, als es auf dem Bild aussieht. Das andere ist unser Wohnzimmer mit Blick auf einen Garten, den wir leider nicht benutzen dürfen.
Soderle, das war’s für heute. Bei Interesse kann man sich nach dem Wochenende gern ausführlich mit mir über die Einführung einer Unternehmenspolitik zur Steigerung des Mitarbeiterengagements unterhalten.
Viele liebe Grüße aus dem saukalten, aber sonnigen Edinburgh (äääätsch, hier schneit es nicht in den nächsten Tagen! Jaja, der Kolja weiß alles …), bis hoffentlich bald wieder
Euer Kolja
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