Sunday, November 25, 2007

Dublin

So, vorbei sind Hausarbeiten und tote Mäuse, es gibt endlich wieder was Gescheites zu berichten. Das Wichtigste ist unser Ausflug in die Stadt von U2 und Guinness, doch alles der Reihe nach.
Die Hausarbeit habe ich ohne große Hektik und trotzdem recht just in time abgegeben und ein ganz gutes Gefühl dabei. Inzwischen haben wir auch Feedback für die erste Hausarbeit und was Größeres in Englisch bekommen; mit den Ergebnissen kann ich glaube ich mehr als zufrieden sein .
Am Donnerstag, gleich nachdem wir die Hausarbeit abgegeben haben, haben wir dann etwas für Schottland vielleicht ungewöhnliches gemacht. Mit Flo bin ich auf den German Christmas Market hier an der Princes Street gegangen. Als ich davon zum ersten Mal gehört habe, hab’ ich ziemlich komisch geschaut, aber die meinen das echt so. Neben der Princes Street und der National Scottish Gallery stehen geschätzte 40 Buden, die die Besucher komplett auf einen für uns heimischen Weihnachtsmarkt versetzen. Das ist echt so, wir waren baff. Es gibt DLG-prämierte Stollen, Kässspätzle, Bavarian Leberkäs, Erdinger Weißbier und alles, was unser sich nach solchen Köstlichkeiten sehnendes Herz sich nur wünschen könnte. In den Ständen stehen fast ausnahmslos Deutsche, die extra für den Markt mit Sack und Pack hier hoch fahren. Für die lohnt es sich wirklich, wenn man sich die Preise anschaut, über die ich hier auch nicht weiter reden will … Wir haben uns zwei Gläser Glühwein gegönnt, die wirklich super geschmeckt haben. Im Endeffekt ging es auch nicht um die Glühweine, sondern wir waren mit ein paar anderen Deutschen verabredet und haben noch viel mehr getroffen, sodass wir wirklich ne Gruppe von locker 20 Studenten aus Deutschland waren. Das war richtig cool und hat Spaß gemacht, und war auch wieder ne gute Gelegenheit, um Leute kennen zu lernen.

Zum Beispiel den einen von beiden, mit denen wir am Freitag dann nach Dublin geflogen sind. Das war Stefan, Wirtschaftsinformatiker (schreibt gerade Diplomarbeit hier) aus Paderborn, also gaaaaanz weit oben, ne. Den haben wir über Martin kennen gelernt, mit dem wir in einer Vorlesung sitzen. Martin kommt von noch weiter oben, er ist nämlich ein waschechter Ostfriese von der Insel Langeoog. So bin ich dann am Freitag zum ersten Mal in meinem Leben in ein Flugzeug gestiegen; mein Jungfernflug (mit Ryanair) war nichts besonderes, mir hat’s Spaß gemacht, ich hab einen Fensterplatz gekriegt ;) und das Wetter war perfekt. Entsprechend hab ich natürlich fotografiert, hab mich ja gefreut wie ein kleines Kind (Bilder vom Flug wie natürlich auch von allem anderen gibt es in der Galerie). Nach ner knappen Stunde war es auch schon wieder vorbei, und wir waren auf irischem Boden.
Wir sind gleich in unser vorher gebuchtes Hostel gefahren, welches sich dann als die Jugendherberge von Dublin rausgestellt hat, haben unsere Betten im 8-Bett-Zimmer bezogen und sind gleich wieder abgehauen. An diesem Punkt muss meine Digicam bei der Reihenfolge der Bilder wohl einen Aussetzer gehabt haben; sie behauptet nämlich steif und fest, wir wären gleich direkt in die Guinness-Brauerei gegangen. Sowas aber auch …
Nach einem längeren Spaziergang durch die Innenstadt sind wir dann im Guinness Storehouse angekommen. Guinness hat hier in einem nicht mehr genutzten, riesengroßen Klotz auf seinem Gelände eine Art Museum für sein weltberühmtes Bier errichtet. Auf sieben Stockwerken – architektonisch schon sehr interessant, weil es ein 100 Jahre altes Industriegebäude gepaart mit viel modernem Stahl und Glas war – wird die Geschichte vom vielleicht berühmtesten Bier der Welt erzählt. Von der Brauereigründung 1759 über die Rohstoffe, ein Taste Lab (da kann man frisch gebrautes Guinness probieren), Herstellung und Werbung wird alles wunderschön aufbereitet dargestellt. Über allem liegt etwas Altes, Traditionelles und Urgemütliches, sodass man sich dort richtig wohl fühlt. Im obersten Stockwerk kommt dann der Höhepunkt: hoch über der Stadt schwebt eine Bar mit Rundumsicht und wunderbarem Panorama, wo man sein im Eintrittspreis enthaltenes frisches Guinness genießen kann. Wir haben das in der Abenddämmerung über Dublin getan, das war gigantisch!
Danach ging es zur Essensjagd und auf der Suche nach einem Irish Pub, das sich den Namen wirklich verdient hat, ins Temple Bar Quarter. Das Viertel am Fluss Liffey ist die erste Adresse, wenn man in Dublin weggehen möchte, und das hat sich auch bestätigt. Wir haben ein paar schöne Pubs gefunden, mit Gitarre spielenden Leuten in den Ecken, die es richtig drauf hatten. Die Stimmung unter den Besuchern war genau so, wie man es sich in Irish Pubs vorstellt: das alterstechnisch total gemischte Publikum hat bei allen Songs laut mitgesungen und geklatscht und so für eine wirklich tolle, freundliche und fröhliche Atmosphäre gesorgt. So ging der Abend schnell vorbei … Nebenbei: am Anfang habe ich mal erzählt, dass ich von einer Schottin eindeutig als Deutscher identifiziert wurde. Jetzt wurde meine Aussprache eindeutig der eines Engländers zugeordnet. Meine sprachliche Kostprobe war eigentlich ziemlich kurz, hab mich nur bedankt … Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich das als Indiz nehmen soll, dass die inzwischen 10 Wochen in Schottland sprachliche Früchte tragen, oder ob es der Ire eher negativ meint, wenn er mich für einen Engländer hält …
Am Samstag stand dann die Stadt auf dem Programm. Dublin ist ungefähr so groß wie Nürnberg, also kann man die wichtigsten Punkte locker an einem Tag sehen. Angefangen haben wir mit den Fußgängerzonen auf der Nordseite des Flusses; gekauft haben wir nicht groß was, aber Dublin ist ziemlich perfekt zum Shoppen. Auf der Südseite des Flusses gibt es dann etwas mehr zu sehen; die Gebäude dort sind älter, größer und imposanter. Besonders zu erwähnen: das Trinity College, auch University of Dublin genannt. Da waren wir auch, wir wollten ja was lernen, aber die hat samstags zu … Von außen war sie sehr imposant und schön, da fragt man sich dann schon, was man eigentlich an der HS Weingarten zu suchen hat … Wir schlenderten durch Einkaufsstraßen, die ziemlich „posh“ waren (das ultimative Wort, um alles zu beschreiben, was für den dickeren Geldbeutel ist). Damit haben die Einwohner Dublins vermutlich kein Problem, denn Dublin ist nach Zürich, Genf und Oslo die Stadt mit den vierthöchsten Gehältern der Welt (wo die das ganze Geld allerdings hinstecken ist die andere Frage; in die Randbezirke, in denen wir waren und wo auch unser Hostel lag, eher nicht). Preislich ist die Stadt somit natürlich nicht gerade bei den günstigsten dabei, aber wirklich teuer war sie auch nicht. However – durch einen schönen Park sind wir dann ins irische Regierungsviertel gegangen. Hier war natürlich auch geschlossen, aber man sieht schon, dass es Irland seit einigen Jahren richtig gut geht. Es wurde langsam dunkel, und wir wollten uns auf den Heimweg machen, um kurz etwas im Hostel zu essen, bevor wir abends noch mal losziehen wollten. So sollte es aber erst einmal nicht sein; plötzlich rennt quasi ein Typ in uns rein. Klein, quirlig, längere rote Haare mit Locken und ein rotes Bärtchen – ein Ire aus dem Bilderbuch. Wo kommt ihr her? Was macht ihr wo, wollt ihr hin? – Wir sind aus Deutschland. –Ah super da war ich auch schon, kommt ich mach ein Foto von euch kommt doch mit ich geh in ein Pub da spielt ein Kumpel von mir live und es gibt noch ne halbe Stunde umsonst was zu trinken ist gleich um die Ecke los geht’s Jungs! – Gut, das Angebot konnten wir natürlich nicht abschlagen, waren wir doch auf froh, einen Iren kennen zu lernen. Laureus erzählte uns, er sei Lehrer an einer Kunstschule und aus dem Süden Irlands. Uns fiel es etwas schwer das zu glauben, weil er definitiv nicht älter war als wir. Andererseits sind hier auf den Inseln alle viel jünger, weil sie viel schneller mit der Schule fertig sind. Die anderen Sachen, Getränke umsonst gleich um die Ecke, haben sich dann leider als ganz sicher nicht wahr rausgestellt. War dann alles etwas komisch, der Typ der gespielt hat hat ihn glaub ich nur flüchtig gekannt, und eine nette Unterhaltung mit ihm war leider auch nicht möglich, weil er sich ziemlich schnell mit Guinness abgeschossen hat. Also sind wir bald wieder abgehauen. Beim Essen im Hostel haben wir uns länger mit einem Franzosen unterhalten, der in der Schweiz studiert und in Dublin ist, um einen Sprachkurs zu machen (meine Meinung: sehr sehr gute Idee …;). Wir haben ihm auch angeboten, dass er noch mit in die Stadt kommen kann, aber er ist dann später lieber allein in seinem Zimmer geblieben … Schade, der war echt nett. So waren wir dann wieder zu viert im Temple Bar Viertel, in einem anderen Pub, wo der Wirt uns plötzlich nen Teller mit total leckeren Frühlingsrollen unter die Nase gehalten hat; er weiß net wer das bestellt hat, wir können es essen. Den Bildern und dem Text nach zu urteilen müssen wir Guinness regelrecht gesucht haben, aber das war sicher nicht so. Guinness ist allgegenwärtig und springt einen überall an, man kommt gar nicht drumrum.
Heute war dann in Dublin nicht mehr viel los, wir haben gefrühstückt und sind mit dem Bus wieder zum Flughafen raus; mittags waren wir schon wieder in Edinburgh.
Wie fand ich den kurzen Abstecher nach Irland? Die Antwort ist: super! Dublin ist irgendwie wie die Städte hier; die fahren alle auf der falschen Seite, sprechen (ausnahmsweise sehr gut verständliches) Englisch, architektonisch ähnlich. Und irgendwie ist Dublin auch ganz anders. Man bezahlt in Euro, alles ist moderner und sauberer, die Menschen sind freundlicher – sie schauen freundlicher, reden freundlicher, sind nicht so dick wie die Schotten und die Irinnen sind hübscher. Kurzum: alles ist irgendwie „kontinentaler“ als auf der großen Nachbarinsel, die ich hier jetzt auf keinen Fall schlecht machen will. Mir hat aber sehr gut gefallen, dass dort alles lebhafter, quirliger und irgendwie jünger ist. Wir Deutschen waren ausnahmsweise nicht in der ausländischen Mehrheit, sondern es hat von Franzosen, Spaniern und auch Schweizern gewimmelt. Ich mag Dublin, und es hat mir noch mehr Lust auf den Rest von Irland gemacht. EMPFEHLUNG!

Für die nächste Zeit steht der Weihnachtsendspurt an der Uni an, es gibt viel zu viel zu tun. Am Freitag ist in Schottland „St. Andrews Day“, da wird anscheinend wieder mal fleißig gefeiert hier im Lande. Muss aber noch schauen was es damit auf sich hat.
Ich hoff’ dass ich bald wieder was Schönes erzählen kann, und wünsche bis dahin viel Spaß mit den Bildern aus Irland! In den nächsten Tagen werden noch welche dazu kommen, wenn wir Bilder ausgetauscht haben. Freu’ mich immer über Post von euch, wenn ich was von daheim mitkrieg’! Ich hoffe euch geht’s allen gut .
Viele liebe Grüße von der Insel,
Kolja





Sunday, November 18, 2007

Zwischendrin mal ...


Jetzt muss ich mich doch zwischendrin mal melden, nicht dass mein schöner Blog hier noch verwaist ... Tut mir leid dass ich hier im Moment nicht täglich große Abenteuer kund tun kann, mein Alltag hier ist im Moment etwas monoton ... Seit einer Woche bin ich eigentlich nur am Lesen von -Mist, wie heißt das auf Deutsch!? Fachartikel vielleicht? - und Wälzen von Büchern, um nächsten Donnerstag eine möglichst gelungene Hausarbeit für International Business abgeben zu können. Muss aber auch zugeben dass ich es mir hätte einfacher machen können ... Statt irgendein einfaches und offensichtliches Land wie China zu nehmen hat der Kolja gemeint, er müsste über die Kultur Südafrikas und deren Einfluss auf internationale Geschäfte mit Südafrika schreiben. Vorher habe ich in einem Artikel dann gelesen, dass Südafrika eines der komplexesten Länder der Erde ist, was die Kultur angeht, weil da so unglaublich viel rein spielt. Naja, da muss ich jetzt wohl durch ;).
Die Bilder von letzter Woche, als ich mit Flo in den Highlands war, hab ich leider auch immer noch nicht; aber das passiert diese Woche, versprochen. Hab sie auch selbst noch nicht gesehen :(.
Ne kleine lustige Geschichte am Rande gefällig? Seit ungefähr zwei Wochen hat es in unserer 1,5qm großen Kammer, in der unser Kühlschrank steht, tierisch gestunken. Heute haben Oli und ich (die anderen beiden weilen derzeit in der Heimat) den Kühlschrank rausgezogen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Große Detektivarbeit war nicht nötig: eine vermutlich unglaublich intelligente Maus wollte unbedingt unter den Kühlschrank kriechen, und ist dann stecken geblieben. Den ganzen schwarzen Bollen nach zu urteilen war sie da wohl schon öfter, nur war das ihr letztes Mal. Wir sind dann durch die halbe Stadt gefahren, um Schaum zu kaufen und sämtliche Löcher zuzuspritzen, damit wir nicht bald wieder Besuch bekommen. Heimwerker werden jetzt sagen: Ihr Trottel, Bauschaum hält Mäuse nicht ab. Aber die Ritze zwischen Wand und Boden (und auch im Boden) sind so riesig, da ist uns nichts besseres eingefallen. Ich frag mich wie dieses Haus steht …
Bis nächsten Freitag wird mein Alltag vermutlich höhepunktfrei vor sich hinplätschern, aber nächsten Montag kann ich dann sicherlich viel hier berichten, mit Fotos und allem Drum und Dran :). Wir fliegen über das Wochenende nach Dublin, und das wird sicher super!
Ich lass’ spätestens wieder nächste Woche von mir hören! So long,
viele Grüße aus Schottland, wo es immer nur schüchterne Schotten gibt,
Kolja



Friday, November 9, 2007

Bildergalerie

Juhu, mein Blog hat jetzt eine neue, schon vielfach gewünschte Funktion: die Bildergalerie :)
Ab jetzt werde ich alle Bilder in voller Größe auch darin veröffentlichen. So könnt Ihr sie ordentlich anschauen und auch downloaden.
Der Link hierzu ist
www.flickr.com/photos/koljainedinburgh,
zu finden auch rechts in der Leiste.

Viel Spaß damit! Sehr bald kommt eine neue Packung Bilder, denn ich war heute mit Flo und seiner Freundin aus Deutschland wieder in den Highlands :) War wunderschön!
Bis bald, liebe Grüße aus Schottland
Kolja

Thursday, November 1, 2007

Still alive!

Irgendwie kann ich mit der Taktung befreundeter Blogger nicht so mithalten, die annähernd täglich die Welt mit Informationen versorgen. Doch wie im letzten Eintrag schon erwähnt hatte ich einen guten Grund für meine Schreibpause, der auch für reichlich Erlebnisse gesorgt hat: meine Schwester war als mein erster Besuch da:). Es war eine unternehmungsreiche Woche, von der ich am besten der Reihe nach ab dem letzten Eintrag erzähle.

Wie angekündigt habe ich das vorletzte Wochenende großteils damit verbracht, mein erstes Assignment (also meine erste Studienleistung hier) auf die Beine zu stellen. Es war eine Hausarbeit zum Thema Mitarbeiterengagement. Nur ne kleine putzige mit ca. 1000 Wörtern, um ein Gefühl dafür zu bekommen wie es ist, Hausarbeiten zu schreiben. Ich denke mal dass ich das schon gut angestellt habe und warte jetzt gespannt auf das Feedback der Dozentin. Bis Donnerstag lief die Woche dann wenig aufregend ab; abends kam dann meine Schwester, und witzigerweise saß im gleichen Flugzeug Simons Schwester, die auch zu Besuch gekommen ist. Nachdem wir noch zum Pizza essen in die Stadt gegangen sind, stand am Freitag ausführlich Edinburgh auf dem Programm. Sonderlich groß ist die Stadt ja dann doch nicht, sodass Nicola am Ende des Tages das Allerwichtigste gesehen hatte (Princes Street, High Street, das Castle von außen, und Leith).
Am Samstag gab es auch für mich etwas Neues zu entdecken: wir sind mit dem allgegenwärtigen Citylink-Bus nach Glasgow gefahren - Zug fährt hier wohl kaum einer. Glasgow hatte mal ein wenig schönes Image als - ich nenn’ es mal recht wertneutral „sehr rustikale“ - Stadt. Doch hat sich daran in den letzten 20 Jahren sehr viel geändert (jaja, Glasgow war sogar europäische Kulturhauptstadt 1990). Das Einzige, was noch a bissl an diese Zeit erinnert, ist der sehr gewöhnungsbedürftige Dialekt und zwei Fußballvereine, die sich nicht gerade grün sind (Rangers – protestantisch – gegen Celtics – katholisch. Hierzu ein kleiner Witz, den ich mal aufgeschnappt habe: Wie definiert man einen Atheisten? Ein Atheist ist einer, der zum Spiel Celtic-Rangers geht, um sich ein Fußballmatch anzuschauen.). Aber beides gehört wohl irgendwie zu Glasgow und ist somit in Ordnung. Das war’s jetzt mit Reiseführerwissen, versprochen. Wir jedenfalls fanden Glasgow super! Nicht unbedingt das architektonische Stadtbild (wobei ich zugegebenermaßen noch nie ein Kino über ungefähr neun Stockwerke gesehen habe), und nicht unbedingt die Uferpromenade am Fluss Clyde. Hierfür könnte ich mal noch einen Verbesserungsvorschlag einreichen, weil wir sie leider vergeblich gesucht haben. Das Tolle an Glasgow ist eine ungefähr 2km lange Fußgängerzone mit ALLEM, was das Herz begehrt und was der individuelle Geldbeutel hergibt. Vor Weihnachten werde ich da sicherlich noch mal auftauchen; einen Vorgeschmack, wie es dann wohl in der Stadt zugehen wird, haben wir schon bekommen, weil halb Schottland in seiner größten Stadt war.
Den Sonntag haben wir a bissl ruhiger angehen lassen, indem wir lange geschlafen haben und nachmittags zum Strand von Edinburgh gefahren sind. Etwas überrascht waren wir, als es nach der Zeitumstellung um halb 5 schon dunkel war. Danach gab es noch eine heiße Schokolade in dem Café, in dem Joan K. Rowling der Sage nach ihren ersten Potter geschrieben hat (der eigentliche Grund, um dorthin zu gehen, ist das urgemütliche Flair mit ganz viel Holz und Jack Johnson).
Am Dienstag war ich dann ganz glücklich, weil wir etwas unternommen haben, worauf ich mich gefreut habe, seitdem ich hier oben bin. Mit dem Auto sind wir Richtung Highlands gefahren, um endlich pure schottische Luft zu schnuppern. Und ich muss sagen: jeder der fast 300 Kilometer hat sich gelohnt! Wir konnten zwar nur die unteren Ausläufer der Highlands streifen, aber schon dort ist es unglaublich schön. Unzählige bewaldete und unbewaldete Hügel (alle Hügel über 900m werden übrigens als Munro bezeichnet, und es gilt in den Highlands als Volkssport, alle 284 Munros zu besteigen. Dann darf man sich Munroist nennen, falls Günther Jauch das mal fragen sollte ;), und die berühmten Lochs machen diese Gegend absolut einzigartig. Mit den Wolken und dem Herbstlaub war das teilweise ein richtig krasses Farbenspiel, und nach dem kleinen Vorgeschmack zieht es mich jetzt mehr denn je in die Highlands. Wunderschön … Hat jemand Lust, mitzukommen? Auf dem Rückweg sind wir noch a bissl durch das schnuckelige Stirling mit seiner Burg gebummelt, was auch auf jeden Fall einen Zwischenstopp wert ist.
Gestern musste ich dann mal wieder studieren, und ich habe Nicola mit in meine Lieblingsvorlesung International Business genommen. Sie hat glaube ich das meiste verstanden:).
Heute Morgen habe ich sie dann wieder zum Edinburgh International Airport gebracht, und sie ist wieder abgedüst … Schön war’s mit dir hier, Nicola! Habt ihr euch übrigens schon mal Gedanken gemacht wie es ist, mit einem Rechtsverkehrauto in ein Parkhaus mit Linksverkehr zu fahren? Spätestens an der Schranke merkt ihr, dass ihr ein Problem habt. Ich bin übrigens dafür dass Großbritannien schleunigst den Euro einführt und auf Rechtsverkehr umstellt, wenn mich jemand fragt.

Jetzt muss ich es an der Uni wieder etwas krachen lassen, die ist in den letzten Tagen a bissl zu kurz gekommen. Nächste Woche müssen wir unseren Entwurf für einen Business Plan vorstellen, das könnte noch die ein oder andere Stunde kosten.

Vielleicht konnte ich ja mit diesem Eintrag jemanden von euch neugierig auf Schottland machen:). Macht es gut und bis bald wieder,
viele Grüße, euer Kolja