Wednesday, October 10, 2007

Logbucheintrag 4. Viel Neues hab’ ich diesmal nicht zu berichten, aber ich möcht’ mich a bissl freuen. Wie angekündigt war ich am Sonntag wieder mit Simon und Flos Mitbewohner (Robin, ein echter Engländer, was zum Englisch quatschen ganz wunderbar ist ;) beim Klettern. Da hab ich mich ganz tierisch gefreut, weil ich mich mit meinem Fliegengewicht eine 30m-Wand mit Überhang hoch gekämpft hatte (eine 5+ für die Fachleute unter uns)! Naja, und dann kam Robin und ist das Ding in der halben Zeit hochgelaufen :(. Aber ich bin scho a bissl stolz, ich werd jedes Mal um einiges besser! Hinterher war ich dann noch am Strand und hab das Rauschen der Wellen genossen; das ist echt schön, wenn man am Meer wohnt, auch wenn das hier in Edinburgh leider nicht so viel Flair hat.
Gestern wollte ich dann ein kleines Abenteuer starten. Nachdem mit Unisport irgendwie für mich nicht so viel los ist (außer ich probier’ mal so Sachen wie Ju-Jitsu oder Whiskeyglasstemmen aus oder werd' Volleyballstar ;), hab ich mich nach einem Eingeborenenhandballverein umgeschaut und auch einen gefunden. Nach einer kurzen Email bin ich auch sofort umworben worden. Gut, hab ich gedacht, dann schau ich mir das Training mal an, kann ja nur schief gehen! Als ich in die Halle gekommen bin (die größte, die es hier gibt: so groß wie ein Drittel einer gewöhnlichen deutschen Dreifachturnhalle) war das erste, was ich gesehen hab’, der Zwillingsbruder von Dirk Nowitzki in einem Trikot vom THW Kiel. Wunderbar, dachte ich, das ist ja wie daheim. Stefan kommt aus Dortmund und ist schon seit sechs Jahren in GB, weil er vor dem deutschen Abi, dem Wehrdienst und was weiß ich noch geflohen ist. Jetzt ist er 22 und schreibt seine Bachelor-Arbeit. Hab ich irgendwas falsch gemacht? Jedenfalls besteht die Mannschaft theoretisch aus drei Deutschen, drei Franzosen, zwei Spaniern und zwei Polen. Ach ja, und drei Schotten. Leider kommen davon immer so maximal fünf, und es geht wohl überhaupt nix zusammen, und das auch noch auf einem sehr unkultivierten und amateurhaften Niveau. Jetzt kann ich mir überlegen, ob ich für 120 Pfund Beitrag (denn der Verein zahlt gar nix und die Spieler mieten die Halle selbst) den schottischen Handball aufrollen will und der King werde, ohne in irgendeiner Weise davon zu profitieren, oder mich vielleicht jedes Mal ärgere, weil überhaupt nix funktioniert und jeder macht, was er will. Stefan meint, ich soll mir das ganz gut überlegen. Das mach’ ich mal jetzt in den nächsten Tagen; ein interessantes Abenteuer wäre es ja schon :).
Ok, heute war nichts Spannendes los. Die erste Englisch-Vorlesung hat keine Hürden gestellt, die Dozentin redet Englisch und nicht Schottisch und ist manchmal ziemlich schnippisch. Danach war das erste richtige Tutorial für International Business, was sehr interessant war (Beispiele: Wal-Mart und Ikea). Kurz nach Weihnachten müssen wir eine Präsentation halten, und in meiner Gruppe sind sogar zwei Schotten. Leider kriegen die den Mund aber nicht einen Millimeter weit auf, war also vielleicht wieder nix mit schottischen Freunden. Perhaps we should break the ice (auf solche Eisbrecherspielchen stehen die hier total)! Am besten komme ich bis jetzt echt mit den ganzen Franzosen und Französinnen klar, die sind alle echt offen, nett und gesprächig!
Mit Bildern kann ich im Moment nicht dienen. Bald ist wieder Wochenende, mal schauen ob ich jemanden finde, um einen kleinen Trip ins Land zu unternehmen. Ich meld mich wieder wenn es ein großartiges Ereignis gegeben hat :)

und schick’ euch ganz liebe Grüße aus dem spätsommerlichen Edinburgh!

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